Karriere mit Vollgas

Er hat den Job, von dem viele Fahrzeugtechnik-Studierende träumen: Markus Flasch, Alumni des Studiengangs „Fahrzeugtechnik“ der FH JOANNEUM, ist seit 1. Oktober 2018 Chef der BMW M GmbH. M steht für die sportlich-dynamische Königsklasse der Bayern. Die Autos, die BMW mit diesem Kürzel versieht, fühlen sich auf der Rennstrecke genau so heimisch wie im Straßenverkehr. Für „seinen“ Studiengang nahm sich der vielbeschäftigte Top-Manager Zeit, ein paar Fragen über sein Studium, seine Karriere und seine Pläne mit BMW M zu beantworten.

Wie fühlt es sich an, auf einem Sessel zu sitzen, von dem viele in der Branche träumen?

Markus Flasch: Die BMW M GmbH zu leiten macht einen natürlich sehr stolz. Ich hatte schon lange vor meiner Zeit bei BMW eine sehr hohe Affinität zu M-Fahrzeugen. Mein zweites privates Auto war ein M Coupé Bj. 99, das ich noch immer hege und pflege. Schon im Schulalter studierte ich jedes verfügbare Automagazin und freute mich über Siege von BMW M. Für mich erfüllt sich sozusagen ein Kindheitstraum.

Welche Pläne haben Sie mit der BMW M GmbH? Welche Schwerpunkte werden Sie setzen? Worauf können sich M-Fans in den kommenden Monaten freuen?

Markus Flasch: Wir werden die M GmbH kontinuierlich weiterentwickeln. M ist und bleibt der stärkste Buchstabe der Welt. Wir beschäftigen uns permanent mit alternativen Antriebskonzepten, selbstverständlich auch mit elektrifizierten Antrieben. Hier kommt uns das Know-how der Kolleginnen und Kollegen von BMW i zugute. Dass auch elektrifizierte BMW M-Modelle kommen werden, haben wir bereits angekündigt.
Und dann kommt nächstes Jahr unter anderem der M8, was mich natürlich ganz besonders freut.

Sie waren in verantwortungsvollen Positionen bei BMW tätig, unter anderem als Entwicklungsleiter für das neue BMW 8 Coupé. Wie macht sich der Wagen am Markt?

Markus Flasch: Wir haben mit dem neuen 8er ein absolut beeindruckendes Fahrzeug auf die Straße gebracht. Der 8er kombiniert Dynamik und Luxus in einem bisher unerreichten Gesamtpaket. Das spiegelt uns die Fachpresse eindeutig wider. Der 8er macht auf der Rennstrecke Spaß ohne Ende, und Sie können mit ihm auch souverän zum Schifahren oder in den Urlaub fahren.

Bald nach dem Studium wurden Sie Assistent von Siegfried Wolf, dem ranghöchsten Manager von Magna Europa beziehungsweise später Magna International. Gibt es in der Fahrzeugbranche Kulturunterschiede zwischen Österreich und Deutschland? Wenn ja, worin äußern sich diese?

Markus Flasch: Von Sigi Wolf durfte ich sehr viel lernen und ich habe ihm viel zu verdanken. Sigi ist nicht nur ein begnadeter Geschäftsmann, sondern vor allem ein Talenteförderer. Das ist für mich eine immer entscheidendere Fähigkeit, die nicht jeder hat.
Es ist in der Tat auffällig, dass es in der deutschen Automobilindustrie viele erfolgreiche Österreicher gibt. Das macht mich natürlich stolz. Für mich gibt es aber keine wesentlichen kulturellen Unterschiede. Vielleicht sind die Österreicherin und der Österreicher an sich einen Tick anpassungsfähiger und nicht ganz so hart zur Person … Ganz sicher aber passen beide Mentalitäten sehr gut zueinander.

Wie wichtig war Ihr Studium an der FH JOANNEUM Graz für Ihre Karriere? Welches Wissen, welche Skills haben sich als besonders hilfreich erwiesen?

Markus Flasch: Ich hatte mich für die FH entschieden, weil ich eine Ausbildung mit Praxisbezug gesucht habe. Auch die zeitliche Endlichkeit war für mich ein entscheidendes Kriterium. Auch in der Industrie reicht es nicht aus genial zu sein, wenn die Ideen nicht zur richtigen Zeit konvergieren. Wir hatten unter Prof. Gaberscik [damaliger Studiengangleiter – Anm.] eine harte, aber herzliche Zeit. „Nur unter Druck entstehen Diamanten!“, blieb mir in Erinnerung.

Was würden Sie Studierenden raten, die jetzt das Fahrzeugtechnik-Studium absolvieren?

Markus Flasch: Glauben Sie an Ihre Träume! Geben Sie Vollgas! Und bewerben Sie sich bei BMW!

Sind Sie noch hin und wieder in Graz? Was verbinden Sie mit der Stadt?

Markus Flasch: Ich komme regelmäßig nach Graz. Graz ist für mich die lebenswerteste Stadt Österreichs. Graz steht für mich nicht nur für touristische Highlights, sondern vor allem für eine sehr hohe Lebensqualität.  

Die Fragen an Markus Flasch stellte Werner Schandor für den FH-Studiengang „Fahrzeugtechnik“.  Das Interview wurde die für Website der FH JOANNEUM geführt.

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