Vortrag: Sprache und Wirkung

Von Gender Mainstreaming bis zur Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg – die Ansätze sind vielfältig, mit denen derzeit über Sprache die Umgebung (positiv) beeinflusst werden soll.

Auf Einladung der steirischen Caritas konnte ich im April 2015 bei der Tagung steirischer Familienhelferinnen einen Vortrag über „Sprache und Wirkung“ halten. Es ist ein Thema, das mich schon lange beschäftigt, und das unheimlich vielfältig ist.  Wenn man in die Vergangenheit blickt, reicht die Bandbreite von den sprachmagischen Konzepten der Merseburger Zaubersprüche, mit denen unsere Vorfahren z. B. verletzte Pferde heilen wollten, bis hin zu den Fakten bestimmenden Gesetzestexten, die seit Tausenden von Jahren unser Zusammenleben regeln (im Bild: der Codex Hammurabi).

In der Gegenwart fasziniert mich die Sprache der Werbung, die uns mit psychologischen Mitteln beeinflussen will. Aber auch die Kraft von Geschichten, die sich unter anderem positiv auf die psychische Widerstandskraft von Kindern auswirken kann. Und spannend ist auch, wie es mit der linguistischen Henne-und-Ei-Frage bestellt ist, ob jetzt die uns umgebende Welt unsere Sprache und unser Denken formt oder umgekehrt unsere Sprache die Weltwahrnehmung …

Nach all den Betrachtungen der Frage, wie Sprache wirkt, ließ ich in meinem Vortrag dem Apostel Paulus das letzte Wort: „Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.“

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